Baby schläft neben Teddybär S.Kobold - Fotolia.com

Schlafen

Ein Baby braucht vor allem in den ersten Monaten neben dem Nachtschlaf auch mehrere Tagschläfchen, um in der Wachzeit aufmerksam und gut gelaunt zu sein. Eltern können Kinder bei der Entwicklung eines beständigen Schlaf-, Wachrhythmus unterstützen, wenn sie den Tagesablauf mit Schlafenszeiten, Mahlzeiten und anderen Aktivitäten (wie z.B. Spazieren gehen) regelmäßig gestalten. Je älter ein Baby wird, desto weniger Tagschlaf ist nötig (im Kindergartenalter meist nur mehr Mittagsschlaf).

In der Nacht gilt: Durchschlafen ist ein dehnbarer Begriff. Bei Neugeborenen spricht man schon vom Durchschlafen, wenn ein Baby es schafft, eine Mahlzeit zu verschlafen. Mit zunehmendem Alter sollte sich die Zeitspanne, in der das Kind nachts ohne Mahlzeit auskommt, nach und nach verlängern.

Unsere Tipps dazu

Durchwachte Nächte müssen nicht sein: Wo es Beratungsangebote gibt, erfahren Sie bei der Eltern-/Mutterberatung in Ihrer Nähe. In den IGLU-Beratungsstellen finden regelmäßige kostenlose Beratungen zu diesem Thema statt.

In den ersten Wochen eines Neugeborenen ist der Schlaf noch relativ gleichmäßig über Tag und Nacht verteilt. Ein Neugeborenes schafft es kaum, mehr als eine Stunde wach zu sein. Für Neugeborene ist es in den ersten 3 Monaten meist noch sehr schwierig, einzuschlafen und längere Schlafphasen (Wechsel zwischen Tief- und Leichtschlafphasen) miteinander zu verbinden. Gerade beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf brauchen Babys oft viel Unterstützung und Einschlafhilfen.

Schlaf- & Wachpakete

Der Tag wird in wiederkehrende "Pakete" unterteilt. Nach dem Nachtschlaf folgt das erste "Wachpaket". Füttern, Wickeln, Plauschen (= Spielen). Eine Stunde ist mit diesen Beschäftigungen schnell vorbei. Nach dieser Zeit braucht ein Säugling unter 3 Monaten schon wieder Schlaf.

Tagschlaf: Auf die Dauer achten

Eine halbe Stunde ist zu kurz (wie ein Nickerchen bei Erwachsenen). Ein Schlafzyklus am Tag dauert mindestens 1 ½ Stunden, damit das Baby ausgeschlafen ist. Wenn das Baby also zu früh munter wird, dann sollten Sie ihm dabei helfen, wieder in den Schlaf zu finden.

Wie zeigt ein Baby, dass es müde ist?

Augen reiben, Gähnen, Unruhe, Quengeln. Jedes Baby hat seine individuellen Signale, die die Eltern meist gut kennen. Ein häufiger Fehler: Viele Eltern legen ihr Kind, auch wenn sie diese Signale erkennen, aus den unterschiedlichsten Gründen nicht sofort ins Bett!

Rechtzeitig zu Bett legen

Ein übermüdetes, schreiendes Baby kann nur sehr schwer einschlafen. Für ein "zufriedenes" Einschlafen ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt herauszufinden: Ihr Kind sollte schon etwas müde sein, aber noch nicht so sehr, dass es grantig wird.

Seien Sie langweilig!

Seien Sie beim Einschlafen für Ihr Baby so langweilig wie möglich! Wenn es unruhig ist, beschränken Sie sich auf eine Beruhigungsmethode, von der Sie wissen, dass sie funktioniert. Also entweder streicheln oder die Hand auflegen oder leicht schaukeln.

Jedes Mal, wenn Sie Ihr Beruhigungsverhalten ändern, wird das Baby wieder "neu aktiviert" und damit am Einschlafen gehindert.
Wenn Sie alles für Ihr Baby tun, und es sich trotzdem nicht beruhigen lässt oder ganz schwer in den Schlaf finden kann, scheuen Sie sich nicht, in der Eltern-/Mutterberatung oder im IGLU Beratung zu holen!

Einschlafrituale angewöhnen

Regelmäßigkeit ist wichtig für ein Baby. Zu lernen und zu wissen, was gleich geschieht, gibt schon kleinen Babys Vertrauen und Sicherheit. Gleichbleibende Abläufe wie z.B. Wickeln - Schlafanzug anziehen - vorsingen – hinlegen zeigen dem Baby: Jetzt kommt die Zeit zum Schlafen.

Mythos 3-Monats-Koliken

Die innere Uhr eines Neugeborenen hat sich oft noch nicht auf den Tag/Nacht-Rhythmus eingestellt, im Zentralnervensystem ist noch eine (unbedenkliche) Unreife vorhanden. Diese Nachreifungszeit wird oft fälschlich als "3-Monats-Koliken" bezeichnet. Tatsächlich ist es aber ein Reifungsprozess, der im 3. bis 4. Lebensmonat meist abgeschlossen ist (viele Babys schreien ab dem 3. Monat viel weniger!). Danach können Babys einen Schlafrhythmus finden bzw. lernen. Nutzen Sie dazu die oben angeführten Tipps!