Vater spricht seinem Baby Laute vor Anja Greiner Adam - Fotolia.com

Beziehung

Gute Beziehung - sichere Bindung

Eltern beschäftigt oft die Frage: "Kann ich mein Baby (zuviel) verwöhnen?" Nein, im Gegenteil: Babys brauchen in den ersten Monaten Nähe, Körperkontakt und Geborgenheit, um sich wohl zu fühlen. Sie wünschen sich, dass ihre Eltern feinfühlig, prompt und passend auf ihre jeweiligen Bedürfnisse antworten. Das heißt, sie möchten gehalten, unterhalten, getröstet, gefüttert, gewickelt oder zum Schlafen gebracht werden, wenn sie das gerade brauchen. Die Bedürfnisse eines Säuglings ändern sich jedoch manchmal von einer Minute auf die andere und es ist gar nicht so leicht, sich immer darauf einzustellen.

Für Eltern ist es am Anfang daher wichtig, ihr Baby gut kennenzulernen, also die Signale wahrzunehmen, sie richtig zu interpretieren und angemessen darauf zu reagieren. Dies ist die Grundlage für den Aufbau einer sicheren Bindung. Das Baby lernt, dass es jemanden hat, auf den man sich verlassen kann, bei dem es bei schlechten Gefühlen Trost findet. Auf dieser Basis kann es sich offen seiner Umwelt zuwenden und sich gut entwickeln.

Paarbeziehung - Elternschaft

Die Bewältigung des Alltags mit dem Baby wird für Paare nach der Geburt zum zentralen Thema. Zu den Bereicherungen, die ein Paar durch die Geburt eines Kindes erlebt, gehören u.a. die Freude am Kind und seiner Entwicklung, Zärtlichkeiten im Umgang mit ihm, die soziale Anerkennung in der Gesellschaft. Zu den Einschränkungen zählen u.a. weniger Schlaf, weniger soziale Kontakte, eingeschränkte Zärtlichkeiten und Sexualität.

Die Zeit nach der Geburt ist mit unterschiedlichen Gefühlen verbunden, die von Stolz und Freude bis zu Unsicherheit und Erschöpfung reichen. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die Paarbeziehung macht eine große Umstellung durch, was zugleich eine Herausforderung und eine Chance sein kann.

Ein Geschwisterchen kommt

Eines vorweg: Es ist normal, dass das erste Kind möglicherweise durch die Ankunft eines Geschwisterchens irritiert ist und dies auch im Verhalten zeigt. Bisher war es ja einige Zeit der Mittelpunkt in der Familie. Jetzt nimmt jemand anderer seinen Platz des Jüngsten ein. Manche Kinder sind sehr stolz auf den Neuankömmling, umsorgen ihn und wollen in der Betreuung mithelfen. Andere zeigen ihre Verunsicherung durch offene oder versteckte Aggressionen. Kinder brauchen in dieser Zeit der Neuorientierung die Erfahrung, dass sie nicht zu kurz kommen und dass sie genau so geliebt werden wie zuvor. Dass dieselben Regeln im Zusammenleben gelten wie zuvor, gibt dem älteren Kind zusätzliche Sicherheit.

Großeltern sein

Endlich das erste Enkerl! Mit der Geburt eines Kindes verändert sich das Beziehungsgefüge in der Familie. Neue Rollen und neue Aufgaben kommen auf jeden zu. Die Großeltern von heute stehen mitten im Leben und wollen Unterstützung geben, Wissen und Lebenserfahrung vermitteln. Sie haben den Vorteil, sich gelassener dem Enkelkind widmen zu können, weil die Erziehungsaufgabe nicht im Vordergrund steht. Für das Kind sind die Großeltern neben den Eltern oft weitere wichtige Bezugspersonen.

Wichtig ist, die Erziehungsverantwortung und die Eigenständigkeit der Eltern zu respektieren. Klare Absprachen und Vereinbarungen über Erziehungsvorstellungen und Umgang mit dem Enkelkind können dazu beitragen, dass das Zusammensein der verschiedenen Generationen für alle eine große Bereicherung wird.