Auf die innere Stimme vertrauen
Ein Baby muss sich nach der Geburt an die Welt anpassen. Dabei ist es auf die Unterstützung von seinen Eltern angewiesen, im Zusammensein, beim Beruhigen, durch Zwiegespräche, beim Schlafen legen, Wickeln, Füttern und Spielen.
Ein Neugeborenes kann vorerst nur zwischen Wohlbefinden und einem unangenehmen Gefühl unterscheiden. Es lernt erst durch die passenden Reaktionen seiner Eltern (wie Füttern oder Ins-Bett-legen), dass ein bestimmtes Unbehagen z.B. Hunger ist, ein anderes Gefühl jedoch Müdigkeit.
Ein brüllendes Baby, das auf dem Arm der Mutter unter dem beruhigenden Klang ihrer Stimme und mit sanftem Wiegen zur Ruhe kommt, sich entspannt und einschläft, lernt dabei etwas: Das Baby lernt durch viele Wiederholungen, dass ein bestimmtes Gefühl Müdigkeit bedeutet. Gleichzeitig erhält die Mutter von ihrem Kind die Rückmeldung "Ich fühle mich bei dir geborgen", „du hast richtig erkannt, dass ich müde war“. Auf diese Weise unterstützen sich Mutter und Baby gegenseitig und in der Verständigung kann ein stabiles Muster entstehen.
Unbewusste Fähigkeiten
Vertrauen Sie darauf: Alle Eltern haben die unbewusste Fähigkeit, ihr Verhalten im Austausch mit dem Baby intuitiv von Moment zu Moment auf seine Bedürfnisse abzustimmen. Eine Mutter verändert z.B. im Zwiegespräch mit ihrem Baby die Stimmlage (höher und stärker betont, Babysprache). Sie bringt ihr Gesicht auf eine passende Entfernung (20 cm ist der Abstand, bei dem der Säugling am schärfsten sieht) und macht sich so dem Baby verständlich.
Umgekehrt können Eltern durch die Signale, die das Baby gibt, ablesen, ob es nun wach und aufnahmebereit oder überreizt ist. Intuitiv reagieren Eltern, indem sie ihr Baby anregen und mit ihm plauschen, wenn es aufnahmebereit ist, oder es beruhigen bzw. trösten, wenn es überreizt ist. So gleichen Eltern aus, was ihr Baby noch nicht alleine bewältigen kann. Sie bieten ihm die Möglichkeit zu lernen, dass es durch sein Verhalten etwas bewirken kann.
Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl!
Manchmal ist das eigene "Gespür" unter viel angelesenem Wissen aus Büchern oder guten Ratschlägen gut versteckt. Versuchen Sie, für sich klar zu bekommen, welche Tipps für Sie und Ihr Baby am besten passen. Tun Sie nichts, was Ihrer inneren Überzeugung widerspricht! Hören Sie auf Ihr Gefühl und lassen Sie sich nicht von gut gemeinten Ratschlägen, die vielleicht schon 30 Jahre alt sind, verunsichern.